Homepage — Homepage Klugscheißer — Kontakt — Impressum
Willkommen im Kapostropheum!
Aber nun zur Sache.
Die Kritik erfolgt also nicht an der Veränderung der (Schrift-)Sprache an sich, sondern an den Motiven, oder vielmehr Nichtmotiven der Ebene darunter. Daß ich als gut greif- und kommentierbares Symptom dieser Strömung die zunehmende Verbreitung von Kapostrophen gewählt habe, ist also nicht primär eine Kritik an Sprachveränderung, -verwässerung oder -verenglischung. Es eignet sich nun mal prima dafür, erstens gesammelt und zweitens aufgespießt zu werden, denn falls es jemand noch nicht gemerkt haben sollte – das hier ist schließlich eine Satiresite!
Ein denkbarer Vorwurf ist außerdem, derlei Aktionen oder Aktivitäten seien kleinlich und hackten in unangemessener Weise auf den individuellen Verursachern bzw. Anwendern falscher Apostrophe herum und diffamierten diese. Dem möchte ich folgendermaßen entgegentreten. Erstens: Wenn man die Sammlung mal durchgeht, wird man feststellen, daß nirgendwo ein individueller Verursacher was abkriegt, also zählt das schon mal nicht; es wurde eine konsequente Anonymisierung hinsichtlich Autokennzeichen, Telephonnummern, WWW- und e-Mail-Adressen vorgenommen. Falls sich also zweitens doch jemand persönlich auf den Schlips getreten fühlt, mag er/sie davon ausgehen, nicht persönlich gemeint gewesen zu sein. Drittens gestehe ich mir eine gewisse Kompetenz in Sachen Zynismus und Sarkasmus sowie deren Ausübung zu, und das macht halt Spaß. Und viertens ist das hier nicht das internationale Zentrum für politische Korrektheit. Beim Hobeln fallen Späne.
Wer sich für eine ausführliche Darlegung der Grundlagen des Projekts interessiert, dem sei der „Motivations-Essay“ ans Herz gelegt. Hierzu bitte die Galerie betreten und in der Navigation oben den Punkt „Was soll das ganze?“ auswählen. Oder gleich hier anklicken.
Ein weiterer, ebenfalls dort erwähnter Punkt ist, daß es eigentlich immer scheiße aussieht …
Und im Spiegel (Ausgabe 45/2002, Seite 192, siehe Pressespiegel) als Erfinder des Worts Agovis geführt zu werden, ist auch nicht das schlechteste, was einem passieren kann. An dieser Stelle nehme ich auch Titelschutz in Anspruch für Agostroph, Agopunktion, Polypunktion und Polyvis; siehe Abteilung Mehr wäre mehr der Galerie. :-)
Und wenn nun ein Institut, eine Publikation oder ein Verlag hingeht und eine Bestandsaufnahme dessen durchführt, was sich alles eingeschliffen hat, selbst wenn es aus Schlampigkeit war, und das einfach als Stand der Dinge „offizialisiert“, dann ändert das eben nichts an der Motivation und damit am Fundament dieser ganzen Angelegenheit hier.
Auch hierzu gibt es mittlerweile einen ausführlichen Kommentar.
Nicht eingängig genug? Tja, Pech.
Eines der dümmsten „Argumente“, das es überhaupt gibt, und in der Regel dann zu beobachten, wenn dem Gegenüber aber auch gar nichts Konstruktives einfällt. Erstens bedeutet es, wenn man sich mit etwas vermeintlich „weniger wichtigem“ abgibt, keinesfalls, daß vermeintlich „wichtigeres“ einem deswegen egal wäre. Zweitens ist es nicht auszuschließen, daß das vermeintlich „weniger wichtige“ als Grundlage für etwas im Vergleich dazu wichtigeres fungiert und Aspekte sich fortpflanzen. Und drittens, wer zieht denn bitteschön die Grenze zwischen wichtig und unwichtig, hm? An dieser Stelle verstummt das Gegenüber in der Regel in schamvoller Stille.